Freitag, 29. März 2024
Notruf: 112

Rettungssatz RW

Der auf dem Rüstwagen der FF Dahn verlastete Rettungssatz der Fa. Weber Hydraulik besteht aus einem elektrisch angetriebenen Hydraulikaggregat (E50T-SAH 20) mit zwei Schnellangriffshaspeln zu je 20 m Schlauchlänge Höchstdruckschlauch auch für wechsel- und gleichzeitgem Betrieb, einem Schneidgerät S 30 (Pedalschneider), einem Schneidegerät RSX 200-107, einem Spreizer SP 80 sowie drei teleskopierbaren Rettungszylindern RZT 1-3 und den Rettungszylindern 1-2. Der Arbeitsdruck des Rettungssatzes beträgt 630/700 bar.

Das Schneidgerät RSX 200-107 (roter Hydraulikschlauch auf dem Übersichtsbild), im Volksmund oft irrtümlich als „Rettungsschere“ bezeichnet, hat eine Maulöffnungsweite von 200 mm (also 20 cm). Die maximale Schneidkraft beträgt 107 t. Mit dem Schneidgerät können Vollmaterialien bis zu einem gewissen Durchmesser durchtrennt werden. Die Maulöffnungsweite reicht im Übrigen für die meisten PKW aus.

Der Spreizer SP 80 (gelber Hydraulikschlauch auf dem Übersichtsbild) hat im Arbeitsbereich eine Spreizkraft von 90-470 kN (9-47 t). Er wird eingesetzt, um verklemmte PKW-Türen zu öffnen. Hierfür kann ein Spreizweg von bis zu 620 mm eingesetzt werden. Zu diesem Zweck wird er entweder am Scharnier oder am Türschloss angesetzt, um die Teile auseinander zu drücken. Mittels zugehöriger Ketten kann man ihn auch zum Ziehen einsetzen.

Die vier, teils teleskopierbaren, Rettungszylinder (RZT 2-1500, RZT 2-775 und RZT 3-1310 sind teleskopierbar, der RZ 3 nicht) finden Verwendung, um Fahrzeugteile auseinander zu drücken. Mittels dazugehöriger Ketten kann mit ihnen aber auch gezogen werden (vgl. hierzu die Bilder beim Rettungssatz des RW 2).

Das Schneidgerät S 30 hat eine Maulöffnungsweite von 30 mm (also 3 cm). In Feuerwehrkreisen ist zudem die Bezeichnung „Pedalschneider“ üblich. Wie der Name schon sagt, wird das S 30 eingesetzt, um in verunfallten Fahrzeugen Pedale abzuschneiden, wenn darunter Körperteile von verunfallten Personen eingeklemmt sind, oder an Stellen, die für die größeren Schneidgeräte ("Rettungsscheren") nicht zugänglich sind, Schnitte durchzuführen.

Weiterhin gehören zum Rettungssatz diverse Kleinteile, wie z.B. Federkörner, Kapp- und Gurtmesser, Klebebandroller und Glassäge.
Die Glassäge wird eingesetzt, um Scheiben an verunfallten Kraftfahrzeugen zu schneiden. Vor allem bei neueren KFZ, bei denen die Scheiben fest geklebt sind, kommt die Glassäge zum Einsatz.
Das Kappmesser wird verwendet, um Scheibengummis oder sonstige weichere Teile zu durchtrennen.
Das Gurtmesser kommt dann zum Einsatz, wenn an einer noch im Fahrzeug befindlichen Person der Sicherheitsgurt durchtrennt werden muss. Dazu ist es am Ende der Klinge abgestumpft, um Verletzungen weitestgehend auszuschließen.
Mit dem Klebebandroller werden Seitenscheiben an verunfallten KFZ abgeklebt (mit handelsüblichem Klebeband). Zurzeit finden auch bei uns mehr und mehr Klebefolien Anwendung, da diese die Größe eines Seitenfensters haben und in sekundenschnelle aufgebracht sind. Wenn die Scheiben nun mit einem Federkörner zerstört werden, fallen sie nicht in tausend kleinen Glassplittern in den verunfallten Pkw und gefährden somit Unfallopfer und Rettungskräfte, sondern bleiben am Klebeband kleben und die Scheibe kann als ganzes Stück herausgenommen werden. Dies funktioniert allerdings nur bei trockenen Scheiben. Bei nassen Scheiben müssen die im Fahrzeug befindlichen Personen mit einer Decke geschützt werden.
Die Federkörner finden Verwendung, um abgeklebte oder nicht abgeklebte, noch intakte Seitenscheiben an Unfallfahrzeugen zu zerstören. Durch einen Federmechanismus wird ein Druck auf die Scheibe ausgeübt, welche dann in eine Unmenge kleinster Splitter zerspringt und dann entnommen werden kann.


Kontakt

Freiwillige Feuerwehr Dahn
An der Feuerwache 1
66994 Dahn

info ... feuerwehr-dahn.de