Notruf 112

Seit Januar 2010 hat die Integrierte Leitstelle in Landau in der Pfalz die Alarmierung für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz in den kreisfreien Städten Landau in der Pfalz, Pirmasens, Zweibrücken sowie den Landkreisen Germersheim, Südliche Weinstraße und Südwestpfalz übernommen. Die von der DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH betriebene Leistelle umfasst das Gebiet von Kandel bis Zweibrücken mit circa 460.000 Einwohnern.

Die ILtS Südpfalz beschäftigt 24 hauptberufliche Mitarbeiter. Davon sind zwei Mitarbeiter für die Leitung der Leitstelle und zwei Mitarbeiter für die umfassende Systemverwaltung zuständig. Die restlichen 20 Mitarbeiter sind Disponenten, welche für die Alarmierungen und den Funkverkehr von Rettungsdienst, Feuerwehr und THW zuständig sind.

Tagsüber von 6-22 Uhr sind 3 Disponenten im Schichtbetrieb dauerhaft in der Leitstelle und nehmen Notrufe entgegen, zusätzlich werden diese in der Zeit von 8-16 Uhr von einem Mann verstärkt. Nachts ist die Besetzung auf zwei Disponenten reduziert. Bei einer großen Anzahl an Einsätzen bzw. bei Großschadenslagen - wie beispielsweise bei einem Unwetter - können Disponenten zusätzlich in die Leitstelle gerufen werden.

Über die einheitliche Notrufnummer 112 wird man direkt mit einem der Disponenten verbunden, welche den Notruf dann annehmen und nach einem vorgegebenen Schema abfragen. Die bekannten 5 W-Fragen

Was ist passiert?
Wo ist es passiert?
Wie viele Verletzte gibt es?
Um Welche Art(en) von Verletzung(en) handelt es sich?
Warten auf Rückfragen!

spielen heutzutage eine eher nebensächliche Rolle. Die zurzeit praktizierte Notrufabfrage orientiert sich jedoch daran.

Als Erstes wird vom Anrufer abgefragt, WO der Notfall passiert ist und unter welcher Nummer man ihn bei Rückfragen erreichen kann. Denn wenn nun die Verbindung abreist kann trotzdem Hilfe zum Einsatzort geschickt werden. Erst danach wird gefragt, was passiert ist und wie viele Verletzte es gibt.

So sollte sich ein Notruf anhören, er enthält alle wichtigen Informationen, die im ersten Moment für den Disponenten wichtig sind:
„Hallo, hier ist Mustermann, hier gab es einen schweren Verkehrsunfall mit zwei Pkws, und zwar auf der B427 zwischen Dahn und Hinterweidenthal kurz nach der Abfahrt Salzwoog, der Fahrer des einen Pkw konnte sich befreien, ist aber völlig weiß im Gesicht, der Fahrer des zweiten Pkw ist in seinem zerstörten Fahrzeug eingeklemmt und reagiert nicht!“

Je genauer, ruhiger und sachlicher Sie die Lage schildern, desto besser kann der Disponent Ihnen die erforderlichen Kräfte schicken. Versuchen Sie dabei Ruhe zu bewahren.
Bleiben Sie wenn möglich in der Nähe ihres Festnetztelefons bzw. stellen Sie ihr Smartphone auf laut, damit der Disponent Sie bei eventuell anfallenden Rückfragen schnell erreichen kann. Sollten Sie dies so gut wie möglich befolgen haben Sie Ihren Anteil dazu beigetragen,  dass die Rettungskräfte effektiv und schnell Menschen in Not helfen können!

Parallel zur Abfrage gibt der Disponent die Daten über den Einsatz in ein spezielles Einsatzleitprogramm ein. Je nach vordefiniertem Alarmplan schlägt das Programm dem Disponenten die zu alarmierenden Feuerwehren vor. Diese können dann über Funkmeldeempfänger (auch als Piepser oder Melder bekannt) oder Sirenen alarmiert werden.