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Nachfolgend werden zwei wichtige Ausrüstungen zur Rettung von Menschen aus Höhen und Tiefen vorgestellt

Rollgliss

Zur Rettung von Menschen aus Höhen und Tiefen stehen in der Dahner Einheit zwei Auf- und Abseilgeräte nach DIN 14800-16 zur Verfügung. Nach einer ausführlichen Einweisung dürfen diese von jeder Feuerwehrkraft bedient werden. Das auf dem Rüstwagen verlastete Gerät der Marke Rollgliss verfügt über ein 120 Meter langes Statikseil. Im Tragesack befinden sich neben dem Seil und dem Gerät selbst noch ein Seilstoppgerät mit Haltegurt, spezielle Schutzhandschuhe für gutes Tastempfinden, Anschlagmittel sowie eine Rettungsschlaufe der Klasse B. Die Übersetzung des Geräts lässt sich mit wenigen Handgriffen zwischen 1:1, 1:2 und 1:3 umstellen. Mit dem Rollgliss können Personen und Lasten bis zu 250 kg abgelassen und bis zu 150 kg aufgelassen werden. Haupteinsatzbereiche sind unwegsames Gelände, z.B. das gesicherte Ablassen einer Schleifkorbtrage an einem steilen Abhang, sowie die Rettung aus Tiefen, etwa aus Schächten. Für diesen Zweck werden auf dem Rüstwagen zusätzlich ein Dreibein und eine Handwinde mitgeführt. Das Seilstoppgerät wird dabei in die Winde eingelegt, sodass auch größere Hubdistanzen sicher und zügig überwunden werden können.

Das zweite in der Dahner Einheit vorhandene Auf- und Abseilgerät ist das Modul Pulley der Firma Rosenbauer, das zusammen mit der Drehleiter im Jahr 2024 ausgeliefert wurde. Das Gerät ist speziell für Einsätze an und mit der Drehleiter konzipiert und verfügt über ein 150 Meter langen Seil, welches mit 1:4 übersetzt wird. Das Modul ist für eine maximale Last von 250 kg ausgelegt. Eingesetzt wird es unter anderem, wenn Personen im Schleifkorb an der Drehleiter kontrolliert abgelassen werden müssen. An der Drehleiter sind entlang des Leiterparks gelb markierte Anschlagpunkte vorhanden, an denen das Seil angeschlagen und entlang des Leiterparks verlegt werden kann, sodass das Bedienpersonal das Auf- und Abseilgerät komfortabel vom Boden aus bedienen kann. 

Auf- und Abseilgeräte sind nicht für die Sicherung in absturzgefährdeten Bereichen geeignet. Hierfür kommt der Gerätesatz Absturzsicherung zum Einsatz, der nachfolgend vorgestellt wird. Beim Ablassen von Personen muss eine Redundanz vorhanden sein, welche ebenfalls durch den Gerätesatz Absturzsicherung gewährleistet werden kann.

Gerätesatz-Absturzsicherung

Der Gerätesatz Absturzsicherung nach DIN 14800-17 gehört zur Normbeladung des Rüstwagens. Er kommt immer dann zum Einsatz, wenn Feuerwehrangehörige in absturzgefährdeten Bereichen arbeiten. Typische Beispiele sind Nachlöscharbeiten auf einem Dachstuhl oder das gesicherte Vorsteigen auf einen Baukran. Da die Bedienung dieses Gerätesatzes sowohl körperlich als auch geistig anspruchsvoll ist, darf er ausschließlich von Feuerwehrangehörigen benutzt werden, die einen 24-stündigen Lehrgang absolviert und sich mindestens einmal jährlich fortgebildet haben. Zudem ist eine spezielle arbeitsmedizinische Untersuchung erforderlich, die spätestens alle drei Jahre erneuert werden muss und sowohl allgemeine Fitness als auch das notwendige Gleichgewicht attestiert. 

Zu dem in zwei Rucksäcken verstauten Satz gehören ein Kernmantel-Dynamikseil mit 60 Metern Länge, 15 endlos vernähte blaue Bandschlingen mit einer Länge von 80 Zentimetern, 2 endlos vernähte rote Bandschlingen mit einer Länge von 150 Zentimetern, 17 selbstschließende Verbindungselemente mit Verschlusssicherung (Karabinerhaken), 1 Redundanzkarabiner für die Halbmastwurfsicherung, 1 Rettungsschlaufe der Klasse B, 1 Verbindungsmittel zur Arbeitsplatzpositionierung, spezielle Schutzhandschuhe für gutes Tastempfinden sowie ein Auffanggurt mit vorder- und rückseitiger Fangöse.

Mit dem Gerätesatz Absturzsicherung dürfen keine Tätigkeiten im Bereich der Höhenrettung durchgeführt werden, ein geplantes freies Hängen im Seil ist nicht erlaubt. In solchen Fällen kommt eine speziell ausgebildete und ausgerüstete Höhenrettungsgruppe zum Einsatz, in unserem Fall aus Wernersberg.